Moorhuhn Wiki
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Begriffsklärung Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Prozess gegen den Vorstand der Phenomedia AG. Für die Phenomedia Aktie und dem damit verbundenen Finanzskandal, siehe hier.
Wir haben ein Spiel gespielt. Monopoly – aber mit echtem Geld.

— Markus Scheer

Der Moorhuhn Prozess war ein Gerichtsprozess am Landgericht Bochum. Angeklagt wurden der Ex-Vorstandschef Markus Scheer und der Ex-Finanzvorstand Björn Denhard sowie vier weitere Mitarbeiter der phenomedia AG, wegen Betrug, Bilanzfälschung und Untreue. Der Prozess dauerte mit 117 Prozesstagen von 2004 bis 2009.

Anklage[]

Die beiden Vorstände hatten Anfang der 2000er Jahre die Finanzbücher der börsennotierten phenomedia gefälscht. Schon als das Unternehmen 1999 an die Börse ging soll es am ersten Tag bereits 20 Millionen Euro dazugewonnen haben. Unter dem stetig wachsenden Druck des Neuen Marktes haben sich die Vorstände gezwungen gesehen, immer neue Rekordzahlen zu präsentieren. Daher wurden regelmäßig Umsätze vorgetäuscht und entsprechende Verträge gefälscht. Von den so angelockten privaten Anlegern sollen damals an nur einem Tag rund 40 Mio. D-Mark in die Unternehmens-Kasse geflossen sein. Laut der Staatsanwaltschaft entstanden durch diese Scheingeschäfte ein Schaden im zweistelligen Millionenbereich.

Verteidigung[]

Martin Meinberg, Verteidiger von Markus Scheer erwähnte gegenüber der Presse über seinen Mandanten: "Er hat mit dem berühmten C 64 angefangen und sich alles selbst beigebracht". Der Börsengang sei dann einfach eine Nummer zu groß gewesen. "Hier stehen überforderte junge Leute vor Gericht", sagte Meinberg. Scheer bezeichnete sich selbst als Opfer des Systems und gab Banken und Beratern eine Mitschuld, da sie das Unternehmen mit Geld überschüttet und ihn auch davon abgehalten hätten, ein Senior Management zu berufen.

Urteil[]

Die Anklagebehörde hatte Strafen von viereinhalb beziehungsweise dreieinhalb Jahren gefordert. Angesichts der langen Verfahrensdauer legte die 6. Strafkammer im Urteil fest, dass von den nun verhängten Haftstrafen je 15 Monate bereits als verbüßt gelten. Somit erhielt Scheer drei Jahre und zehn Monate und Denhard drei Jahre Haft. Beide hatten ihre Verfehlungen erst gegen Ende des Prozesses umfassend eingestanden. Die Verfahren gegen zwei Mitangeklagte waren im Laufe des viereinhalb Jahre dauernden Prozesses gegen Auflagen oder Geldstrafen eingestellt worden. Zwei weitere Angeklagte waren bereits zuvor zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Folgen[]

Aus der insolventen Gesellschaft ging unter anderem mithilfe der ak tronic Software & Services GmbH und anderen Investoren die phenomedia publishing GmbH hervor, die die Moorhuhn-Rechte übernahm und 2008 sogar erstmals wieder schwarze Zahlen schrieb.

Mediale Präsenz[]

WDR_-_Lokalzeit_Urteil_im_"Moorhuhn-Prozess"

WDR - Lokalzeit Urteil im "Moorhuhn-Prozess"

Urteil im Moorhuhn Prozess in der WDR Lokalzeit

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